Im Interview
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Exchange Traded Funds (ETF) vereinen die Flexibilität einer Aktie mit der Risikostreuung und Sicherheit eines Fonds, so Stefan Traunmüller vom International Brokerage Services der Schoellerbank.
Sie werden im Gegensatz zu klassischen Fonds, welche maximal ein Mal pro Tag zu ihrem errechneten Wert von der Fondsgesellschaft zurückgenommen werden, laufend an der Börse gehandelt. Rohstoff-ETFs sind in der Regel passiv gemanagt, das heißt, die Anlageentscheidungen des Fondsmanagements dienen lediglich der möglichst genauen Nachbildung eines zugrundeliegenden Index. Es existiert mittlerweile eine breite Palette an Rohstoff-Indizes: Einige sind breit gestreut mit Anteilen aus dem Energie-, Edelmetall- oder Agrarbereich, andere haben nur einen bestimmten Rohstoff-Teilbereich zum Thema.
Auch eine „mean reversion“-Strategie wird von einigen Indizes umgesetzt: Hierbei verfährt man bei der Index-Berechnung getreu der Annahme, dass sich alle Rohstoffpreise in gewissen Abständen ihrem langjährigen Durchschnitt annähern und adjustiert daher die Index-Bestandteile auf ein immer gleichbleibendes Verhältnis. Rohstoff-Indizes werden von Dow Jones-Indizes, aber auch von Emittenten wie Goldman Sachs, UBS oder Deutsche Bank erstellt, berechnet und von einer Vielzahl von Datenanbietern bzw. auf Börseninformationsseiten im Internet veröffentlicht, macht Traunmüller aufmerksam.
Der ETF bildet seinen zugrundeliegenden Index nahezu zu 100 Prozent nach, wobei dies im Normalfall über den Kauf von Derivaten (also Rohstoff-Futures an den Warenterminbörsen) geschieht. Die breite Risikostreuung ist durch EU-Recht sichergestellt, da laut entsprechender Richtlinie nur maximal 10,0 Prozent des Fondsvermögens in einer Position gehalten werden dürfen. Zusätzliche Sicherheit erhält der Inhaber von ETF-Anteilen durch den Sondervermögensstatus des Fondsvermögens. Dadurch werden die ausstehenden Fondsanteile im Konkursfall nicht in die Konkursmasse gerechnet, was das Ausfallsrisiko aus der Sicht des Anlegers minimiert.