Welches Rohstoffprodukt ist nun zu bevorzugen? Spesen, Gebühren und Liquidität zeigen ein ähnliches Bild – sowohl ETFs als auch ETCs unterliegen einer jährlichen Management-Gebühr zwischen 0,4 Prozent und 1,0 Prozent. Beide Produkt-Gattungen werden mit engen Geld-Brief-Spannen an der Börse gehandelt, so Traunmüller .Unterschiede gibt es, wie bereits erwähnt, hinsichtlich der Streuung – ETCs dienen eher der Nachbildung eines Direktinvestments in einen bestimmten Rohstoff, während ETFs auf einen breit gestreuten Rohstoffmix setzen. Trotz des Deckungsstockes der ETCs und ihrer physischen Hinterlegung mit Rohstoffen stellt der Wegfall des Bonitätsrisikos durch den Sondervermögensstatus einen nicht zu verachtenden Vorteil von ETFs dar – gerade in Zeiten, in denen Bankenpleiten nicht mehr nur in der Theorie vorkommen.
Diese Steuervorteile können Sie nutzen
Nicht unerwähnt bleiben sollte auch der Steuervorteil eines ETF: Alle in Österreich zum Vertrieb zugelassenen Rohstoff-ETFs sind blütenweiß, sind also durch ihren bereits innerhalb des Fonds vorgenommenen KEST-Abzug auf Zinsen und ausschüttungsgleiche Erträge endbesteuert.
Nach Ablauf der Spekulationsfrist von einem Jahr ist der Kurs¬gewinn, den ein Privatanleger mit seinen Fondsanteilen erzielt, steuerfrei. Ein spezielles „Steuerzuckerl“ ist die Besteuerung von Substanzgewinnen innerhalb des Fonds – die Kursgewinne, die ein Fonds mit Aktien (oder auch Rohstoff-Futures) macht, werden nur zu 20 Prozent mit der KESt besteuert. Im Vergleich zu ETCs, Zertifikaten oder Direkt-Investments stellt dies einen großen Vorteil dar.
Als Fazit lässt sich festhalten, dass dem Anleger mittlerweile sehr vielfältige und flexible Instrumente zur Partizipation an den Rohstoffmärkten zur Verfügung stehen. Als Beimischung ist ein breit diversifizierter, auf einem transparenten Rohstoff-Index basierter ETF für jedes Portfolio durchaus empfehlenswert, meint Traunmüller.